Bergmannsverein General Blumenthal
Presse 2004
Bergmannskittel erobern die Innenstadt
WAZ
vom 08.06.2004
Der erste Bergkittel bleibt für Bernd
Spiekermann unvergessen. Denn schon bei
der ersten Anprobe konnte er Mitte der 60er
Jahre die familieninternen Vorbehalte gegen
die Traditionsuniform ausräumen.
Inzwischen hat sich Spiekermann. ganz der
Traditionspflege verschrieben: Als
Geschäftsführer des Bergmannsvereins
„General Blumenthal e.V.“ ist er einer der
Mitorganisatoren des 2.
Kreisbergmannstages, der am 26. Juni in
Recklinghausen stattfindet.
Weit über 500 Bergleute von Ruhr und Saar werden zu dem Großereignis in der
Recklinghäuser Innenstadt erwartet – und das natürlich in traditionellen Uniformen.
“Mit dem Kreisbergmannstag wollen wir Tugenden, wie Solidarität, Zusammenhalt und
Freundschaft, die durch die 132-jährige Bergbautradition auch Recklinghausen mitgeprägt
haben, wieder bei den Menschen in Erinnerung rufen“, so der Vorsitzende des
Bergmannsvereins „General Blumenthal e.V.“, Bernd Zwingmann. Dazu gehöre die Art des
Auftretens mit Blasmusik, Chören und besagten Bergmannskitteln.
Die Idee zum Kreisbergmannstag kam allerdings Landrat und Schirmherr Hans-Jürgen
Schnipper vor zwei Jahren Mit einer wiederkehrenden Veranstaltung wollte Schnipper schon
damals die Interessen der Bergleute und die Tradition in der Bevölkerung aufrecht. erhalten.
Das soll auch der 2. Kreisbergmannstag: „Wenn uns schon die unternehmerische
Entscheidung mit der Schließung. des Bergwerks Lippe hart getroffen hat, hoffern wir doch,
dass uns ein lebender Steinkohlebergbau auch noch lange nach 2017 erhalten bleibt. Da ist
die Feier auch ein Signal nach außen“, betont der Landrat. Zudem, so Schnipper, bedeute
der Übergang in die Zukunft nicht, dass dies ohne Bergbau geschehen solle.
Eine wesentliche Änderung beim 2. Kreisbergmannstag ist die nun ständige Verlegung nach
Recklinghausen. Denn die Erfahrungen in Marl beim 1. Kreisbergmannstag vor zwei Jahren
waren nicht durchweg positiv. „Am altern Eisenlager hatten wir zwar viel Platz, aber der ganz
große Publikumszuspruch blieb durch die Randlage aus", so Zwingmann. Das soll sich aber
in der Recklinghäuser Innenstadt ändern.
Erster Anlaufpunkt ist eine eigens am Löhrhofcenter eingerichtete „Schichtmeisterei“, Ein
ökumenischer Gottesdienst in St. Peter eröffnet dann den Festreigen. Dessen Höhepunkt ist
schließlich um 13.30 Uhr die große Bergparade in der Recklinghäuser Innenstadt.
Talk und Livemusik
Mehr als 550 aktive Teilnehmer sollen dabei mitmarschieren. Fortgesetzt wird der
Kreisbergmannstag ab 15 Uhr mit der großen Festveranstaltung auf dem Altmarkt. Dabei wird
Klaus Südhofer, 2. Vorsitzender der IGBCE, zum Thema „Unsere Kohle zwischen Tradition
und Zukunft'' reden. Danach heißt es „Ende offen“ - je nach Wetterlage. Bei Livemusik wollen
die Bergleute das Gespräch mit Passanten und Kollegen suchen. Und für den Fall der Fälle,
dass Rudi Völlers Team das Viertelfinale der Europameisterschaft erreicht, soll die Partie auf
einer Großleinwand übertragen werden.