Bergmannsverein General Blumenthal
Presse 2006
Weltweit die Nummer eins Der Bergmannsverein General Blumenthal
13.08.2006 / LOKALAUSGABE / KREIS_RECKLINGHAUSEN
Deutschland ist beim Export von
Bergbautechnik immer noch Spitzenreiter.
Dritter Kreisbergmannstag in
Recklinghausen. Eigene Energieversorgung
wichtig und nötig Recklinghausen. "Erst stirbt
die Zeche, dann stirbt die Stadt...", klang es
musikalisch aus den Lautsprechern - bevor
dann die heimischen Politiker und
Bergbau-Experten ausholten und die
aktuellen Energieprobleme beleuchteten.
Tenor: Eigene Energieversorgung ist wichtig und nötig. Zumal, wenn man den Blick auf die
Energiepreise (wie derzeit beispielsweise beim Erdöl) richtet. Dabei begann der dritte
Kreisbergmannstag zunächst einmal traditionell. Und zwar mit einem ökumenischen
Gottesdienst unter Leitung von Propst Heinrich Westhoff und Superintendent Peter
Burkowski in der Propsteikirche St. Peter, Recklinghausens ältester Kirche. Bevor das
Kommando "Marsch" ertönte und sich am frühen Nachmittag die Bergparade vom Löhrhof
durch die City zum Altstadtmarkt bewegte, gab es erst einmal klare Worte zur Situation des
Bergbaus und der Region. "Der Bergbau kam vor 130 Jahren nach Recklinghausen", erklärte
RE-Bürgermeister Wolfgang Pantförder als Gastgeber. "Er hat die Stadt groß gemacht und
geprägt." Peter Schrimpf, Vorstandsmitglied Belegschaft der Deutschen Steinkohle AG,
bekräftigte zwar auch noch einmal die Tradition des Bergbaus, kam jedoch in seiner
Ansprache ganz schnell in der Gegenwart an. "Wir müssen einen nationalen Beitrag zur
Energieversorgung leisten. Das ist nötiger denn je bei diesen Energiepreisen. Die Steinkohle
muss einen festen Platz bei der Versorgung
haben." Immerhin seien noch zehn Prozent der Stromversorgung von der Kohle abhängig.
Hinzu komme, dass in NRW an Zulieferer Aufträge in Höhe von 2,4 Milliarden Euro vergeben
werden. In erster Linie an mittständische Unternehmen. "Die Kohle sichert deren Existenz", so
Schrimpf. "Das betrifft etwa 4500 Unternehmen im Land.
Mit einem breiten Spektrum, bis hin zur Wäscherei für Arbeitskleidung." Alles in allem rede
man von einer Kaufkraft von 900 Millionen Euro in der Region und über 100 000 vom
Bergbau abhängige Arbeitsplätze. Schrimpf verwies auch auf den Ausbildungsbeitrag durch
den Bergbau in NRW. Über 3000 Jugendliche finden dort
einen Platz in zukunftsorientierten Berufen. "Deutschland ist beim Export von Bergbautechnik
weltweit immer noch die Nummer eins. Das sind gute Gründe, den Bergbau weiter zu
betreiben", betonte er abschließend. Landrat Jochen Welts sagte mit Blick auf den Kreis: "Wir
haben uns mit dem Bergbau nach vorn gearbeitet - aber auch
viel mit ihm gelitten. Wir sind immer noch größter Energiekreis in Deutschland." Allerding
unter veränderten Bedingungen mit Solarenergie, Wasserstoff, Biogas usw. "Wir sind heute
nicht mehr ein Kreis des Bergbaus sondern ein Kreis mit Bergbau." Und den brauche man
auch in Zukunft. Denn, so Welt, Energie werde auch von Machtkartellenmissbraucht. Und
man mache sich zu stark abhängig, wenn man sie nur von außen beziehe. PeKaDer
"Bergmannsverein General Blumenthal" wurde im Jahre 2000 gegründet und hat derzeit 330
Mitglieder, davon sind 140 aktiv. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Traditionen
des Bergbaus zu pflegen und darüber hinaus die Verbundenheit mit allen Sorgen und Nöten
des Bergbau nach außen zu demonstrieren. Es werden aber auch Besichtigungen in
Bergbau verwandte Betriebe durchgeführt. Außerdem kümmert man sich um ehemalige
Bergleute, macht Krankenbesuche und ist auch bei Bedarf Ansprechpartner bei sozialen
Fragen.