Bergmannsverein General Blumenthal
Presse 2008
Verein sieht Steinkohle als zukünftigen Energieträger
WAZ vom 05.08.2008
Pütt-Geschichten
Einladung zum vierten Kreisbergmannstag am 23.
August auf dem Recklinghäuser Altstadtmarkt.
Ein Beruf mit Jahrtausende alter Tradition: der
Bergmann, im Vertrauen auf Gott und seine Kumpel.
Foto: WAZ, Hans Blossey
Von Sabrina Hasenberg
Schlägel, Meißel oder Bergeisen, das traditionelle
Bild des Bergbauarbeiters gibt es so nicht mehr. Und
doch: Es existiert in den Köpfen der meisten
Menschen weiter. „Dabei hat sich das Handwerk im
Laufe der Zeit völlig verändert, denn auch hier ist die
Technik vorangeschritten", erklärt Landrat Jochen
Welt, der die Schirmherrschaft über den vierten
Kreisbergmannstag am Samstag, 23. August, auf dem
Recklinghäuser Altstadtmarkt übernommen hat.
Federführend für die Veranstaltung, die alle zwei
Jahre stattfindet, ist der Bergmannsverein General Blumenthal e.V., in dem sich
Bergbauinteressierte und Bergleute zusammengeschlossen haben, um die Förderung und
Aufrechterhaltung der Zechen zu unterstützen.
„Einerseits möchten wir natürlich auf die lange und bedeutsame Tradition des Bergbaus
aufmerksam machen", erklärt Jochen Welt, „aber aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der
Energiepolitik sehen wir uns gezwungen, die Öffentlichkeit stärker auf das Problem
aufmerksam zu machen."
In Zeiten, in denen die Energiepreise zu explodieren drohen und die Nachfrage an Kohle
wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist, befürworten die Vereinsmitglieder eine
Fortführung des Kohleabbaus. Schließlich verstehe sich gerade der Kreis Recklinghausen
als Energiekreis, und dazu gehöre auch die Steinkohle als zukünftiger Energieträger.
„Vor wenigen Monaten ist im Bundestag die politische Entscheidung gefallen, den
heimischen Bergbau im Jahr 2018 auslaufen zu lassen." Bernd Zwingmann vom
Bergmannsverein „General Blumenthal" ist sich sicher: „Wir müssen das Bewusstsein der
Menschen schärfen und für die Problematik empfänglich machen."
Seit 132 Jahren besteht der Verein und auch heute lebt er unter dem regen Engagement der
Mitglieder weiter. Mehr als 10 000 Menschen sind auch heute noch in der Region
Recklinghausen direkt und indirekt mit dem Bergbau verbunden. Deswegen hoffen die
Aktiven auf das Jahr 2012. „Denn dann soll der Beschluss noch einmal anhand der
Energiesituation überprüft werden", berichtet Michael Steins, Schriftführer bei „General
Blumenthal".
Zum vierten Kreisbergmannstag am 23. August am Recklinghäuser Altmarkt laden die
Vereine darum ein, über die Zukunft zu diskutieren. Bereits 20 Vereine mit über 220
Teilnehmern haben sich angemeldet und wollen den Bergbau in den Köpfen der Menschen
aufleben lassen. Auch Bürgermeister Wolfgang Pantförder sowie Ulrich Freese, der
stellvertretende Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, haben
sich für den Vormittag ab 13 Uhr angekündigt und plädieren für den Erhalt des Bergbaus.
Faszinierende Parade mit viel Musik
Der Kreisbergmannstag bietet eine gute Gelegenheit, in die Vergangenheit und in die Zukunft
des heimischen Steinkohlenbergbaus zu schauen. Um 11 Uhr geht es am Samstag 23.
August, mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Propsteikirche St. Peter los. Es folgt ein
musikalisches Bühnenprogramm auf dem Altstadtmarkt. Start der Bergparade ist um 13 Uhr.
Um 14 Uhr hält der stellvertretende IGBCE-Vorsitzende Ulrich Freese die Festansprache.