Bergmannsverein General Blumenthal
Presse 2009
Helm auf zur Fahrt in die Grube
AV beförderte 2500 Gäste auf die 6. Sohle
LIPPRAMSDORF • Logistik in 1100 Metern Tiefe kennen Maren und Jörg Patzelt nur von
Erzählungen des Va­ters. Samstag wollten sie selber nachsehen, was in der Zechengrube los
ist. Das Lippramsdorfer Ehepaar gehörte deshalb zu den Anru­fern, die vor wenigen
Wo­chen die Telefonanlage des Bergwerks Auguste Victoria kurzfristig zum Erliegen
brachten. Mit dem Lipprams­dorfer Paar wollten nämlich weitere 2500 interessierte Bürger
auf die 6. Sohle des Schachtes AV 8.
Abteilungsleiter Martin Böer und ein großes Team arbei­teten im Akkord, um diese Wünsche
zu erfüllen. Die ers­ten 90 Besucher fuhren um 10 Uhr ein, die letzten weit nach 17 Uhr. Die
Organisatoren kamen schon früh in Zeitverzug. weil die Besucher sich unter Tage von ihren
Eindrücken nur schwer lösen und bereits vorab beim Einkleiden nicht mit dem gewohnten
Arbeitstempo der Bergleute mithalten konnten.
Helm auf, Arbeitsjacken an und dann Gas geben - die Be­sucher zu disziplinieren, kos­tete
Stimme und Schweiß.
Die Körbe senkten und hoben sich in regelmäßigem Rhythmus
in die Tiefe und ans Tageslicht, 20 Minuten dauerten Anfahrt,
Besichtigung und Ausfahrt. „Unsere Gäste sind begeistert",
gab Martin Böer die Stimmung wieder. Die akribischen
Vorbereitungen für dieses Abtau­chen in die
kohlrabenschwarze Dunkelheit, aber auch das
Begleitprogramm draußen nahmen einige Wochen in
Anspruch. „Wir haben heute keine Zeit zum Feiern, aber
Sonntag nach dem Grubenwehrlauf, dann gönnen wir uns
Gemütlichkeit", freuten sich Martin Böer und seine Truppe anders als die Gäste auf den
Schlusspunkt des Jubiläumsfestes.
Der Abbaubetrieb wurde am Samstag wegen des Jubi­läumsfestes gebremst. Erst Sonntag
um 22 Uhr fuhr AV die Kohlegewinnung wieder an. • Elisabeth Schrief
Bestens mit Helm und Arbeitsjacke gerüstet fuhren Jung und Alt auf der Zeche AV 8 in
Lippramsdorf ein. RN• Foto Seviel