Bergmannsverein General Blumenthal
Chronik 1986
Die eigenmächtige Erhöhung der Ölförderung Saudi-Arabiens führt trotz weltweit steigenden
Energieverbrauchs nun zu einem massiven Preisverfall auf dem Ölmarkt. Die Ölpreise sinken von 27 US-Dollar
je Barrel auf die Hälfte, zeitweise sogar unter 10 Dollar. Ein starker Fall des Dollarkurses unterstützt diese
Entwicklung. Die Gaspreise folgen den Ölpreisen. So geraten die Weltkohlenpreise unter zusätzlichen Druck.
Ende des Jahres beschließt die OPEC erneut eine Förderdrosselung. Trotzdem bleiben die Energiepreise
vorerst niedrig. Der Weltkohlenmarkt ist weiterhin von erheblichen Angebotsüberschüssen geprägt. Das hat
eine teilweise ruinöse Preiskonkurrenz zur Folge.
In der Bundesrepublik hält der wirtschaftliche Aufschwung an. Der Preisverfall der importierten Energieträger
aber wird auch hier durch den schwachen Kurs des US-Dollars wesentlich verstärkt. Der Dollar verliert im
Vergleich zur DM im Jahresdurchschnitt gegenüber 1985 etwa 25% seines Wertes. So nimmt der Verbrauch
an Mineralöl erstmals wieder um 8 Mio t SKE zu. Gleichzeitig weisen die energieintensiven Grundstoffindustrien
wie Stahl und Chemie eine Abschwächung der Konjunktur aus. Der Stromverbrauch stagniert.
Im Rahmen des Dritten Verstromungsgesetzes sind im Berichtsjahr erstmals wieder erhebliche Zuschüsse für
den Ölausgleich und für die Kompensation der Differenz zum Importkohlenpreis nötig.
Auch die von Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen gezahlte Kokskohlenbeihilfe muß aufgestockt werden.In
Energiebericht 1986 fordert die Bundesregierung eine weitere Konzentration der Förderung auf die
kostengünstigsten Zechen.
Eine aufkommende Diskussion über eine Forcierung der Kernenergie zu Lasten der Kohle, die das bisherige
Einvernehmen in Fragen der Energiepolitik auf den Prüfstand stellt, wird durch das schwere Reaktorunglück im
russischen Atomkraftwerk Tschernobyl im Mai spürbar abgebremst. Die "Grünen" und die Sozialdemokraten
propagieren die Abkehr von der Kernenergie. Der IGBE-Vorsitzende Heinz-Werner Meyer bezieht eine
Gegenposition, ebenso wie der Vorsitzende des RAG-Aufsichtsrates, Dr.-Ing. e.h. Rudolf von
Bennigsen-Foerder, der das Ziel bei der Stromversorgung im Einsatz von Kohle und Kernbrennstoff sieht. Der
Strom werde dann zu einem Mischpreis angeboten.
Zum Vergleich sei angeführt, daß im Berichtsjahr Frankreich und Belgien rd.70% ihres Strombedarfs aus
Kernkraftwerken beziehen. Die Bundesrepublik setzt sich mit fast 30% deutlich ab. England - zuerst in die
Stromerzeugung aus Kernenergie eingestiegen - liegt bei nur 18%, nicht zuletzt wegen der eigenen
Erdölvorkommen in der Nordsee.
Für die Ruhrkohle AG erschweren sich die Umfeldbedingungen. Die niedrigen Energiepreise, der gesunkene
Dollarkurs und die nun rückläufige Stahlproduktion bringen Absatzverluste und Probleme bei den Erlösen.
Die Gesellschaft nimmt die Förderung auf 57,7 Mio t zurück, kann aber nur 55 Mio t Kohle und Koks absetzen.
Erstmals seit 1983 liegt die Förderung wieder über dem Absatz. Wie im Vorjahr gibt es 6 Feierschichten.
Zusätzlich werden der Belegschaft Freischichten gewährt. Erstmals auch seit 1982 wird wieder aufgehaldet,
fast ausschließlich Koks.
Zu Anfang des Jahres beschließt das Land Nordrhein-Westfalen das Gesamtkonzept zur Nordwanderung des
Steinkohlenbergbaus an der Ruhr. Es enthält qualitative Umweltziele, die bei Planungen zu berücksichtigen
sind.
Im April setzen die Vorstände der Ruhrkohle AG und der Bergbau-Betriebsführungsgesellschaften die erste
Umweltschutz-Richtlinie für Bergwerke, Kokereien und sonstige Betriebe der RAG in Kraft. Die Richtlinie regelt
Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung für umweltrelevante Tätigkeiten in allen Betrieben.
Das Bergwerk Prosper-Haniel meldet am 03. März den Durchschlag des im Gegenortbetrieb von unter und
über Tage aufgefahrenen Förderbergs von 3.653 m Länge. Nach Einbau der Bandanlage erfolgt am 03.
November die Aufnahme der Förderung im Beisein von Ruhrbischof Hengsbach.
Zum Jahresende wird die Kohlengewinnung im Abbaubereich des ehemals selbständigen Bergwerks
Zollverein in Essen eingestellt. Die aus den dem Bergwerk Nordstern zugeordneten Abbaubereichen
gewonnene Kohle kommt nun auf dem Bergwerk Consolidation zu Tage.
Das seit 1983 laufende Anpassungsprogramm hat auch zu einer starken Reduzierung des
Belegschaftsstandes geführt. In diesem Zeitraum sind insgesamt 22.400 Mitarbeiter sozial abgesichert
ausgeschieden, davon im Berichtsjahr 4.397.
Das Einkaufsvolumen der Ruhrkohle AG beziffert sich 1986 auf rd. 8,9 Milliarden DM. Davon entfallen 6,7
Milliarden DM auf das Ruhr-Lippe-Gebiet und von diesem Betrag 167 Mio DM auf den Raum
Recklinghausen.
Auf dem Anschlußbergwerk Haltern 1/2 geht man im Berichtsjahr an die weitere Ausstattung des
Akkuladeraumes und der Werkstatt für Lokomotiven und Förderwagen auf der 3.Sohle.
Die Ausrichtung des neuen Baufeldes läuft auf vollen Touren. Sieben Ausrichtungsstrecken und vier
Gesteinsberge stehen nun hier in Auffahrung. Daneben werden in insgesamt zehn Betrieben fast 3.200 m an
Flözstrecken hergestellt.
Die auf der 1. und 2. Sohle anfallenden Ausrichtungsberge sollen vom Kohlenstrom getrennt auf der 3. Sohle
dem Schacht 8 zugeführt, dort gehoben und über Tage auf Halde gekippt werden. Dafür sind zwei
Bergebohrlöcher mit einem Durchmesser von je 1.400 mm erforderlich. Das erste, seiger erstellte Bohrloch
führt mit einer Länge von 118 m von der 3. zur 2. Sohle. Das zweite wird - mit 92 Gon Neigung - trotz
einfallender Schichten mit bemerkenswerter Richtungsgenauigkeit auf einer Länge von 228 m von der 3. zur 1.
Sohle hochgebracht. Die Fertigstellung fällt in das Jahr 1987. Beide Bohrlöcher stehen ohne Auskleidung. Die
Bergbauforschung GmbH, Essen, nimmt den Anfangszustand beider Bohrlöcher mit einer
Bohrloch-Fernsehanlage auf.
Für die notwendige Erweiterung der Bergehalde an Schacht 8 erteilen die zuständigen Stellen am 11.
September die beantragte Genehmigung. Diese Maßnahme bedingt über Tage die Verlegung der Brandstraße
und das Umlegen von Kabeln.
Im schachtnahen Bereich führt die Markscheiderei auf allen drei Sohlen Konvergenzmessungen durch, um
eventuelle Bewegungen des Gebirges festzustellen. Auf der 1. Sohle sind im Füllort wegen eines
durchlaufenden Kohlestreifens bereits erste Sanierungsmaßnahmen notwendig.
Über Tage beginnt die Montage eines Turbokompressors mit einer Leistung von 20.000 m3 je Stunde. Dieser
soll auf der 1. und 2. Sohle die Druckluftversorgung für einen Gewinnungsbetrieb und weiteren
Ausrichtungsstrecken übernehmen. Die im Kompressor installierte Wärmerückgewinnungseinrichtung deckt die
Hälfte des Bedarfs an Wärme für Heizung und Badewasser in der Kaue.
Im April beginnt man auch mit der Aufstockung des Förderturms Haltern 2 sowie mit der Montage der
Turmfördermaschine, die als Doppelbobine ausgelegt ist und eine Leistung von 535 kW haben wird.
Eine Siloanlage für die Baustoffversorgung unter Tage und ein neuer Bunker zur Lagerung von Sprengstoffen
gehen Mitte Dezember in Betrieb.
Wieder hoher Besuch auf Haltern 1/2. Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl hat sich angesagt - zum 13. November.
Diesmal sind die Sicherheitsvorkehrungen wesentlich umfangreicher als zu den Einweihungsfeierlichkeiten im
Vorjahr. Einige Tage vorher treffen sich im Konferenzraum der Info-Halle Vertreter des Bonner
Bundessicherheitsdienstes mit Beamten der Kriminal- und Schutzpolizei der Städte Haltern und
Recklinghausen sowie mit den beauftragten Herren des Bergwerks General Blumenthal, um die sicherheitlichen
Maßnahmen festzulegen.
Am Besuchstag trifft der Bundeskanzler bei strahlendem Sonnenschein gegen 10.00 Uhr aus Haltern kommend
- er ist dort vorher am Grab seines Bruders gewesen - mit seiner Wagenkolonne auf Haltern 1/2 ein. In seiner
Begleitung sind der Minister im Kanzleramt Friedhelm Ost und Bundesarbeitsminister Norbert Blüm.
Im Sitzungszimmer begrüßt Bergwerksdirektor Dipl.-Ing.
Werner Externbrink die Gäste - unter ihnen auch
Vertreter des Vorstands der Ruhrkohle AG sowie der
BAG Lippe - und führt mit Betriebsdirektor Dipl.-Ing.
Karl-Hans Gärtner in die Grubenfahrt ein. Nur knapp eine
Stunde später ist man unter Tage auf dem Weg zum
Streb in Flöz Zollverein 6. Vor Ort haben die Bergleute
Gelegenheit, sich einmal selbst mit dem Kanzler über
die Kohlepolitik und auch über die Sicherheit ihrer
Arbeitsplätze auszutauschen. Wieder am Tage trifft man
sich in einem zwischen der Kaue und dem
Verwaltungsgebäude aufgestellten Zelt zum
Mittagessen. Inzwischen ist auch der Vorsitzende des
Aufsichtsrates der Ruhrkohle AG, Dr. Rudolf von
Bennigsen-Foerder, per Hubschrauber eingetroffen.
In einer kurzen Ansprache bekennt sich Dr. Helmut Kohl zur Kohlepolitik der Bundesregierung und zum Erhalt
der deutschen Steinkohlenproduktion.
Kurz nach 14.00 Uhr brechen die Gäste auf. Der Bundeskanzler besteigt einen inzwischen gelandeten
Hubschrauber und fliegt nach Dortmund, wo ein weiterer Termin auf ihn wartet. Beim Start steht aus
Sicherheitsgründen ein Hubschrauber der Polizei "in der Sonne" und begleitet den Regierungschef.
Noch ein Wort zu den Sicherheitsmaßnahmen. Während der gesamten Besuchszeit sicherten berittene
Polizeikräfte das umliegende Waldgelände ab. Dann war da noch die Episode mit dem Hund. Vor dem Gang
zur Kaue mußten alle Wege der hohen Gäste gründlich von den Sicherheitsbeamten überprüft und nach
Sprengstoff abgesucht werden. Kein Raum, kein Heizkörper und kein Getränkeautomat wurde übersehen.
Dabei kam man auch zu einem späteren Büroraum, der zu diesem Zeitpunkt noch mit Schränken, Tischen und
Stühlen vollgestellt war. Der Raum hätte leergeräumt werden müssen. Aber da war ja noch "Alf", der
Sprengstoffspürhund der Kripo. Der kam mit seinem Führer, vielmehr er schritt neben ihm her, wohl wissend,
was er wert war,jetzt, da die Zweibeiner offensichtlich nicht mehr weiterkamen. Er durchschnüffelte den Raum,
kroch unter alle Tische und Stühle, fand nichts und stellte sich dann ohne Laut zu geben wieder neben seinen
Führer. Dann schritt er mit diesem davon, ohne einen anderen auch nur eines Blickes zu würdigen. Der
Chronist, der bei diesem Vorgang dabei war, nannte das Verhalten des Hundes schlichtweg "aufgeblasen". Auf
seine Frage, ob "Alf" wohl auch pensionsberechtigt sei, antwortete ein Kripo-Beamter:"Glaub schon".
Die betrieblichen Kennzahlen des Bergwerks General Blumenthal gleichen bei verbessertem Betriebsergebnis
in etwa denen des Vorjahres. Die leicht gestiegene Förderung kommt im Jahresmittel aus 6 Streben, von
denen einer im Baufeld Haltern läuft.
In der Strebtechnik geht man daran, die Nachsetzsteuerung beim Schildund Bockausbau weiterzuentwickeln.
Seit Oktober laufen in Flöz Wilhelm im Feld B I 25 Zwei-Stempel-Schilde mit Ausstellschiebekappen der Firma
Klöckner-Becorit. Diese sind mit einer elektro-hydraulischen Bi-Di-Steuerung mit integrierter Ablauf-und
Gleichlaufsteuerung sowie Nachsetzautomatik ausgerüstet. Mit diesem System können alle Steuerfunktionen
einzeln , sowie die Funktionen "Rauben, Vorziehen, Setzen und Fördererandruck" automatisch ablaufend
wahlweise am linken oder rechten Nachbarschild ausgelöst werden. Die Steuerung beinhaltet auch eine
Automatik für den Gleichlauf der Schiebekappen. Die Rückzylinder und Kappen sind mit einem Wegmeßgeber
ausgestattet.
Die Elektronikeinheit vergleicht die von den Meßgebern kommenden Impulse und gibt daraus die
entsprechenden Steuersignale an die Schaltventile der Schiebekappen. Letztere folgen automatisch dem
Abbaufortschritt und unterstützen so unmittelbar das freigelegte Hangende. Zusammen mit dem
Steinkohlenbergbauverein und der Firma Klöckner-Becorit soll nun im Rahmen eines Forschungsvorhabens die
Fernübertragung der Wegmeßdaten zur Grubenwarte aus dem laufenden Streb so ermöglicht werden, daß
Abbaufortschritt und Verlauf der Strebfront ständig abrufbar sind.
Bereits seit Ende Januar läuft auf der 3. Sohle an Schacht 7 eine neue zentrale Versorgungsanlage für
Dammbaustoffe. Hier gelangt der Baustoff vom Silo-LKW über eine Direkteinspeisung über die Schachtleitung
zur Verteileranlage unter Tage. Die weiterentwickelten Baustoffverarbeitungsanlagen vom Typ "Estromat" der
Firma Uelzener Maschinenfabrik ermöglichen nun bei optimalem Wasser-Feststoffwert einen offenen Austrag
im Damm. Damit entfallen hier auch künftig die teueren Filtergewebesäcke.
Der konventionelle Streckenvortrieb wartet in den mit Bohrwagen und Ausbaubühne ausgerüsteten Betriebe
weiter mit ausgezeichneten Leistungen auf. So erreicht man in den vorab aufgefahrenen Strecken in den Flözen
Wasserfall und Wilhelm über mehrere Monate hinweg einen Tagesvortrieb bis zu 12 m.
In der Kopfstrecke des Flözes Wasserfall im Feld C III Nord geht zum Jahresende der Prototyp einer
"Streckenausbaumaschine" - ausgelegt für 3 m Abschlaglänge in Betrieb. Die gesamte Einheit wird mit einem
KBI-Sprintschreiter verfahren und über ein elektro-hydraulisches Aggregat versorgt.
Die Versorgung der Abbaubetriebe mit Material erfolgt nach Verschrottung der einzigen Flurförderanlage
(Beco-Bahn 400) im Berichtsjahr nun ausschließlich mit seilbetriebenen Einschienenhängebahnen.
Im Flözberg Wasserfall (Feld B I) läuft seit Januar für die Personenbeförderung ein Sessellift vom Typ Apod II
der Firma Krampe in Hattingen. Damit können in dem 870 m langen Berg stündlich in beiden Förderrichtungen
jeweils 480 Personen transportiert werden.
Das Bergamt erteilt im Dezember für den Automatikhaspel Blindschacht 951 auf der 7. Sohle im 5. Querschlag
die Genehmigung zum Selbstfahrerbetrieb. Es ist der erste Blindschacht, der mit einer
speicherprogrammierbaren (d.h. frei programmierbaren) Steuerung ausgerüstet ist.
In der Grubenwarte an Schacht 6 stehen nun auch Leistungsoptimaten für die Bereiche Schacht 8 und Haltern
1/2, die die Spitzen bei der Stromaufnahme begrenzen. Beide Geräte arbeiten in Verbindung mit dem
Nachbarbergwerk Haard auf der Basis der gegenseitigen Leistungkompensation. So werden Stromspitzen
nicht wirksam, wenn zur gleichen Zeit auf der anderen Anlage die Abnahme normal oder gering ist. Allein für
den Bereich Schacht 8 führt das im Berichtsjahr zu einer Einsparung von mehr als 120.000 DM und zu spürbar
weniger Abschaltungen im Betrieb.
Die gesamten Energiekosten für 1 Tonne Kohle können trotz der Erweiterung des Betriebes gesenkt werden
und betragen nun noch 13,74 DM.
Auf den Steigerstuben der Anlagen 2/6 und 3/4 werden
Bildschirmgeräte installiert, die dem Führungspersonal
eine begrenzte Abfrage über den Stand ihrer Betriebe
ermöglichen.
Für die Entwicklung eines Magnetbahnfördersystems
unter Tage erstellt man auf der Bergehalde an Schacht
2/6 ein 550 m langes Fahrbahnoval. Zweck der hier
geplanten Versuche ist die Erprobung von
Systemkomponenten wie Schienenelemente, Weichen
und auch von unterschiedlichen Wagentypen im
Dauerversuch. Auf der Strecke sind Videokameras
installiert. Ein Computer überwacht die anlaufenden
Fahrtests.
Die Stabbsstelle unter der Leitung von Dipl.-Ing. Walter Feckler stellt sich im Oktober des Berichtsjahres
wiefolgt dar:
• DP/Bergmännische Planung Waschkies
• DM/Mechanisierung Dr.Bernauer
• DA/Ausbau Schade
• DS/Betriebsstudien und Gedingewesen Schneider
• DBW/Betriebswirtschaft Hoffmann
• DMW/Materialwirtschaft Hoppstädter
• DV/Versand Niemann
• DE/Werkssachverständiger Bennerscheidt
Die Wohnungswirtschaft meldet die Fertigstellung von insgesamt 8 Mehrfamilienhäusern mit 69 Wohneinheiten
in der Forellstraße und Ruhrstraße. Die Zahl der Wohnungssuchenden ist leicht rückläufig.
Am 30. April geht Rechnungsführer Wilhelm König in den Ruhestand. Seine Aufgaben übernimmt Hans-Günter
Sorger.
Anfang Mai werden Stabsstellenleiter Dipl.-Ing.Walter Feckler zusätzlich die Aufgaben des
Umweltschutzbeauftragten übertragen. Für den Tagesbetrieb ist der Leiter des Tagesbetriebes verantwortlich,
für den Untertagebereich der Leiter des Grubenbetriebes.
Betriebsführer Alois Dierkes wechselt am 30. Juni ins Privatleben. Ihm oblag in den letzten Jahren die
Überwachung der Arbeiten zur Erstellung des Anschlußbergwerks Haltern 1/2.
Zum gleichen Zeitpunkt verläßt auch Elektro-Obersteiger Karl Riemer das Bergwerk.
Ebenfalls zur Jahresmitte geht der Sicherheitsbeauftragte Eberhard Lipski in den Ruhestand. Neuer
Sicherheitsbeauftragter wird Obersteiger Hubert Krefft.
Auch Alfred Markötter jun., Leiter der Bauabteilung, beendet am 30. Juni seine aktive Tätigkeit. Sein Nachfolger
heißt Friedrich Aufderhorst. Er nimmt seinen neuen Aufgabenbereich allerdings nur bis zum Jahresende wahr,
da dann die Bauabteilung des Bergwerks General Blumenthal in die Markscheiderei integriert wird.
Zu seinem 65. Geburtstag, am 26. Juli, beendet auch der langjährige Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft,
Dipl.-Ing. Rudolf Escher, seine aktive Laufbahn. Fahrsteiger Wolfgang Hoffmann, bis dahin in der Abteilung
Mechanisierung tätig, übernimmt die Leitung der Abteilung Betriebswirtschaft.
Am 30. September schließlich wechselt Bergwerksdirektor Dipl.-Ing. Jürgen Nehrdich ins Privatleben. Er kam
am 01. Februar 1962 vom Bergwerk Zweckel-Scholven als Betriebsdirektor zum Bergwerk General Blumenthal
und übernahm am 01. September 1963 die Leitung des Bergwerks. Fast ein Vierteljahrhundert lang hat er die
Marschrichtung auf General Blumenthal vorgegeben. Seine ruhige und souveräne Art der Führung, die seinem
Team weitgehend Möglichkeiten zu eigener Entscheidung ließ, war von seinen Mitarbeitern geschätzt. Wohl
keiner kann sagen, daß der "Chef" jemals - auch in schwierigen Situationen - seine Haltung verloren hätte und
wohl alle haben ihn bei seinem Ausscheiden mit ihren guten Wünschen begleitet. Für sein Bergwerk hat er
Geschichte geschrieben.
Die Leitung des Bergwerks General Blumenthal liegt nun seit dem 01. Oktober
in den Händen von Dipl.-Ing. Werner Externbrink, der vom Bergwerk Heinrich
Robert in Pelkum kommt, wo er Betriebsdirektor war.
Höhepunkt im städtischen Geschehen ist die 750-Jahrfeier der Stadt
Recklinghausen - ein stolzes Jubiläum. Auch die Landeshauptstadt und sogar
die Bundeshauptstadt feiern mit. Viele Ehrengäste - allen voran der
Bundespräsident- finden sich ein. Eine Vielzahl von kulturellen, politischen,
sportlichen und gewerkschaftlichen Ereignissen umrahmen fast über das ganze
Jahr hinweg die Feierlichkeiten. Auch das ortsansässige Handwerk und die
Industrie - nicht zuletzt der Bergbau - stellen sich dar. Ein prachtvoller Festzug
am 28. September zeigt in bunter Vielfalt in 20 Bildern einen Querschnitt aus
vergangenem und gegenwärtigen Recklinghäuser Leben.
Weitere Glanzlichter setzen dem Jubiläum das 40-jährige Bestehen der
Ruhrfestspiele und das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der Stadt
Preston in England.