Bergmannsverein General Blumenthal
Presse 2004
In den Flözen steckt noch Energie
WAZ vom 27.02.2004
OST: Probeabsauganlage auf Blumenthal 3/4
untersucht Grubengas-Qualität.
Die Zechen in Recklinghausen sind zwar dicht, die
stillgelegten Schächte haben aber noch eine
Zukunft: Die Minegas GmbH will auf dem
ehemaligen Standort am Ossenbergweg
Grubengas fördern. Auf Blumenthal 3/4 installierte
das Unternehmen jetzt eine Probeabsauganlage.
„Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend",
sagt Minegas-Prokurist Achim Puchalla.
Die Minegas GmbH ist ein Unternehmen der RAG-Aktiengesellschaft. „Wir arbei­ten an 17
Standorten in Nord­rhein-Westfalen, darunter auch in Waltrop und Oer-Erkenschwick. Als
Recklinghäuser freue ich mich, wenn wir jetzt auch endlich hier aktiv werden können", so
Puchalla.
Wie ein Staubsauger zieht die Probeanlage das Grubengas aus dem Schacht, direkt vor Ort
werden technisch die Werte ermittelt. „Ist die Me­thankonzentration hoch genug, werden wir
auf Blumen­thal 3/4 ein Kraftwerk bauen", versicherte Puchalla gestern im Gespräch mit den
Bürgermeistern Wolfgang Pantförder und Ferdinand Zerbst. Dabei käme die kleine, allerdings
drei bis vier Millionen Euro „schwere" Anlage in Container-Bauweise dem Schulzentrum nicht
in die Quere.
Negative Auswirkungen haben weder Anwohner noch Schüler zu fürchten. Puchalla: „Das
Grubengas ist vor Millionen Jahren entstanden und strömt seitdem auch aus. Wenn wir es
nutzen können, ersparen wir allein diesem Standort einen Kohlendioxid­-Ausstoß von rund
120.000 Tonnen." Die bei der Gasverbrennung erzeugte Energie würde ins Stromnetz
eingespeist, mit der Wärmerückgewinnung könnte die Schule beheizt werden.