Bergbau-Tradition lebt weiter
WAZ vom 24.05.2004
MGV Blumenthal/Haard feiert Jubiläum -
Umzug mit Knappenvereinen
Gut 240 Gäste haben am Samstag im Großen
Sitzungssaal des Recklinghäuser Rathauses
das 50. Gründungsjubiläum des
Männergesangvereins Blumenthal/ Haard
(MGV) gefeiert.
Zu dem Festakt waren fast 50 befreundete Gesangs- und Knappenvereine in die Kreisstadt
angereist. Ferdinand Zerbst, stellvertretender Bürgermeister von Recklinghausen, hielt die
Festansprache unter dem Motto: „Die Kohle ist fort, aber die Tradition lebt weiter." Der Chor
gab im Rathaus auch gleich einige Kostproben seines Könnens: neben dem bekannten
Steigerlied sangen die 38 Mitglieder unter anderem von Liedern „wie helles Sonnenlicht,
zaubern dir ein Lächeln ins Gesicht".
Auch Landrat Hans-Jürgen Schnipper und der Bundestagsabgeordnete Jochen Welt sowie
Vertreter des Sängerbundes, des Landesverband der Berg- und Knappenvereine, des
Knappschaftskrankenhauses und der Revierarbeitsgemeinschaft für kulturelle
Bergmannsbetreuung dankten dem Chor für sein Engagement bei der Bewahrung des
traditionellen Liedgutes.
Der MGV tritt nicht nur bei Barbaramessen und dem traditionellen
Weihnachtsessen im Knappschaftskrankenhaus auf, sondern war auch schon
1993 in Moskau, 1999 und 2001 in Frankreich und 2002 Polen zu Gast.
Gegründet wurde er 1954 von dreißig Bergleuten als Werkschor der
damaligen Recklinghäuser Schachtanlage General Blumenthal. Drei der
Gründungsmitglieder singen auch heute noch aktiv mit: Karl Biemann,
Wilhelm Sehejek und, Walter Herrendorf wurden deshalb geehrt.
Auf die Treue und den Zusammenhalt der Chor-Mitglieder ist der erste Vorsitzende des
MGV, Herbert van den Heuvel, besonders stolz; der MGV sei immer auch als sympathischer
Werbeträger für den heimischen Bergbau aufgetreten.
Prächtige neue „Kapaunfedern" in den Recklinghäuser Stadtfarben erhielt der MGV
Blumenthal/Haard anlässlich seines Jubiläums. Sie ersetzen die roten Federn an den
Tschakos
Mehr als nur Folklore: Auch der Nachwuchs sang mit.
