Bergmannsverein General Blumenthal
Presse 2006
Kohlediskussion dämpft Stimmung der Kumpel
RZ vom 04.12.2006
CITY: Tolle Teilnahme bei
Barbara-Gottesdienst und Parade
Es war ein imposantes Bild, das sich am
Samstag in der Recklinghäuser
Innenstadt bot. Auf Einladung des
Bergmannvereins General Blumenthal
und der Oberschlesischen Bergmänner
waren Knappenvereine aus der gesamten
Region bei der Berg parade nun von der
Partie. Angeführt von einem Quartett,
dass die Heilige Barbara, Schutzpatronin
der Bergleute, trug, marschierten rund 130 Kumpel, begleitet von zwei Kapellen mit Fahnen,
Fackeln und Grubenlampen, durch die City. Nach der Parade fand der traditionelle
Barbara-Gottesdienst in der Petrus-Kirche statt. Zelebriert wurde die Messe mit
Unterstützung eini­ger Bergleute durch Propst Heinrich Westhoff.
Trotz des stimmungsvollen Rahmens, zwei Tage vor dem Fest der Heiligen Barbara,
herrschte unter den Bergleuten gedrückte Stimmung. Kein Wunder: Der gescheiterte
Kohlekornpromiss in Berlin lässt sie weiter um ihre Exis­tenz bangen. „Als Bergmannsverein
können wir schlecht auf die Straße gehen und de­monstrieren. Doch ist die Stimmung
natürlich nicht berauschend", erklärten die Vor­standsmitglied Michael Steins und Michael
Sontag. Von 312 Mitgliedern, die dem Berg­mannsverein General Blu­menthal mittlerweile
angehö­ren - damit ist er einer der größten im Kreis Recklinghausen - sind rund 150 nach wie
vor im Bergbau aktiv.
Für zusätzlichen Zündstoff sorgten am Wochenende Meldungen, dass in Düsseldorf als
mögliche Zukunftszechen Prosper-Haniel (Bottrop), Ost (Hamm) und West (Kamp ­Lintfort)
gehandelt werde.
Das Verbundbergwerk Augus­te Victoria/Blumenthal haben die Experten offenbar nicht auf
der Rechnung. Landrat Jochen Welt (SPD), der ebenso wie SPD-MdL An­dreas Becker und
Bürgermeister Wolfgang Pantförder an der Bergparade und dem Gottesdienst teilnahm,
sprach sich am Rande der Veranstaltung vehement für den Erhalt eines Sockelberghaus in
Deutschland aus. „Das Bergwerk AV hat mittlerweile auch wirtschaftlich wieder ein gutes
Standing, so dass wir als Energieregion auch Anspruch erheben können, dass der Bergbau
dazugehört, so Welt.