Bergmannsverein General Blumenthal
So verlief die Sprengung des Förderturms
Das letzte Relikt des Haard-Schachtes ist am Mittwochmorgen gefallen.FOTO STACHELHAUS
DATTELN/FLAESHEIM. Ein lauter Knall sorgte am Mittwochmorgen für besorgte
Anwohner in Flaesheim. Schuld war die Sprengung eines ehemaligen Förderturms in
der in der Haard. Die Hintergründe.
Von Daniel Winkelkotte
Am Mittwochmorgen war es soweit: Das letzte sichtbare Re­likt des Haard-
Schachtes in Datteln ist Ge­schichte. Der Knall durch die Sprengung war bis Flaesheim
zu hören.
Um 9.30 Uhr erfolgten drei Warnsignale. Dann drückte Sprengmeister Edu­ard Reisch
die rote Taste der Zündmaschine. Es erfolgte ein lauter Knall und eine Minute später
kippte der 46 Meter hohe Förderturm der ehemaligen Schachtanlage „An der Haard 1"
an der Redderstraße im Jammertal in südlicher Richtung zu Boden. Das Schachtgerüst
mit
einer Grundfläche von 15 mal 20 Metern
war das letz­te Zechenbauwerk auf dem
Areal. Alle anderen Gebäude und
Anlagen hatte die von der RAG Montan
Immobi­lien mit dem Rückbau
be­auftragte Firma ARGE Proch/Prüimer
schon in den vergangenen Monaten mit
schwerem Gerät konventio­nell
zurückgebaut.
RAG wollte Schaulustige vermeiden
Wie Stephan Conrad, Spre­cher von RAG Montan, im Anschluss mitteilte, zeigte sich
Sprengmeister Reisch sich mit dem Ablauf der Sprengung hochzufrieden: „Es hat alles
wie geplant ge­klappt, die Sprengladungen zündeten wie vorgesehen und der Turm fiel
in die richtige Richtung."
Auch Holger Kelm, der verantwortliche Projektin­genieur der RAG Montan Immobilien,
zeigte sich nach der Sprengung ent­spannt: „Der Schacht an der Haardt liegt ja mitten
im Waldgebiet, deshalb haben wir die Sprengung in Ab­stimmung mit den Behör­den
vorher öffentlich nicht bekannt gegeben.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Denn immer wieder versu­chen Neugierige, solche Sprengungen aus der Nähe zu
verfolgen und beachten dann nicht den vorgeschrie­benen Sicherheitsabstand rund um
die Sprengstelle." Auf dem Areal in der Haard sei das schwer zu kontrollie­ren. In
Abstimmung mit Po­lizei, Feuerwehr und Ord­nungsbehörden hatte die RAG Montan
nach eigenen Angaben entschieden, den Sprengabbruch unter Aus­schluss der
Öffentlichkeit durchzuführen.
Die RAG Montan hatte al­lerdings das in der Nachbar­schaft gelegene Hotel Jam­mertal
von dein Termin im Vorhinein informiert.
Zusätzlich war der 200 Meter umfassende Sicher­heitsradius um die Spreng­stelle
festgelegt worden, für den ein absolutes Zutritts­verbot galt. Diesen Bereich hatte die
RAG von Kontroll­posten an allen umliegen­den Waldwegen absichern lassen.
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